APPs-Recht/ APP-Entwicklung und RechtAPPs unterscheiden sich von Standardsoftware vor allem durch den Vertriebsweg. Der einzelne APP-Entwickler hat keine unmittelbare Möglichkeit, die Bedingungen für den APP-Vertrieb selbst zu bestimmen. Vielmehr unterwirft er sich den Vertriebsbedingungen und Lizenzbestimmungen der jeweiligen Vertriebsplattformen für iPhone-Apps (iTunes-ähnlich durch iDPLA, iPhone/iPad Developer Program License Agreement), Android-Apps (Google) oder Windows-Apps. Diese Regelungen sehen neben der Vereinbarung von US-Recht vor allem eine Compliance beim App-Entwickler vor; der App-Entwickler muss also dafür sorgen, dass er alle rechtlichen Regelungen im Zusammenhang mit seiner APP einhält. Sodann lässt sich der Vertriebsplattforminhaber zahlreiche Rechte einräumen, teils im Rahmen eines EULA (End User Licence Agreement), das der Endnutzer mit dem App-Hersteller so abschliessen muss, dass der Vertriebsplattforminhaber ebenfalls alle Rechte selbst geltend machen kann. Im Detail sind die rechtlichen Vorgaben für europäische Verhältnisse sehr gross, aber, soweit ersichtlich, nicht verhandelbar. Wir prüfen rechtlich Ihre APP und begleiten deren Entwicklung sowie den Vertrieb auch im Mehrplattformenumfeld. Dabei können Sie auf Erfahrungen seit dem Jahr 2009 zurückgreifen, so dass wir heute eine detailierte Expertise der rechtlichen Rahmenbedingungen vorhalten. Die Entwicklung und der Vertrieb von Apps über den Google Play Store (Android) und den Apple App Store (iOS) unterliegen vielfältigen rechtlichen Anforderungen. Entwickler müssen zahlreiche Aspekte berücksichtigen, darunter Vertragsbedingungen, In-App-Käufe, Jugendschutz, Datenschutz, Urheberrecht, Nutzungsrechte und Verdienstmöglichkeiten. 1. Vertragsbedingungen mit den Plattformbetreibern1.1. Google Play StoreEntwickler müssen den Google Play Developer Distribution Agreement zustimmen. Dieses regelt die Bedingungen für die Verbreitung von Apps über den Play Store. Wichtige Punkte: Vertriebslizenz: Entwickler gewähren Google eine Lizenz zur Verbreitung der App. Zahlungen: Google behält eine Servicegebühr von 15% bis 30% der Einnahmen ein. Inhalte: Apps müssen den Google Play Developer Program Policies entsprechen.
1.2. Apple App StoreFür den Vertrieb über den App Store müssen Entwickler dem Apple Developer Program License Agreement zustimmen. Wichtige Punkte: Vertriebslizenz: Apple erhält das Recht, die App zu vertreiben. Zahlungen: Apple behält eine Provision von 15% bis 30% der Einnahmen ein. Inhalte: Apps müssen den App Store Review Guidelines entsprechen.
2. In-App-KäufeSowohl Google als auch Apple bieten In-App-Kauf-Systeme an, die Entwickler nutzen müssen, wenn sie digitale Inhalte innerhalb der App verkaufen. Wichtige Punkte: Verpflichtung zur Nutzung: Digitale Inhalte müssen über die jeweiligen In-App-Kauf-Systeme abgewickelt werden. Provisionen: Beide Plattformen erheben eine Provision von 15% bis 30% auf In-App-Käufe. Transparenz: Entwickler müssen klar über Preise und Bedingungen informieren.
3. JugendschutzApps müssen den Jugendschutzgesetzen entsprechen. Wichtige Punkte: Altersfreigabe: Apps müssen eine Altersfreigabe erhalten. Inhalte: Jugendgefährdende Inhalte sind verboten. Kontrollmechanismen: In-App-Käufe sollten durch Mechanismen wie Passwortabfragen geschützt werden, um unbefugte Käufe durch Minderjährige zu verhindern.
4. DatenschutzDie Verarbeitung personenbezogener Daten unterliegt strengen Datenschutzgesetzen, insbesondere der DSGVO in der EU. Wichtige Punkte: Datenschutzerklärung: Eine transparente Datenschutzerklärung ist erforderlich. Einwilligung: Vor der Verarbeitung personenbezogener Daten muss eine informierte Einwilligung eingeholt werden. Datensicherheit: Angemessene technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz der Daten sind Pflicht.
5. Urheberrecht und NutzungsrechteEntwickler müssen sicherstellen, dass sie die Rechte an allen verwendeten Inhalten besitzen oder entsprechende Lizenzen eingeholt haben. Wichtige Punkte: Eigene Inhalte: Selbst erstellte Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Fremde Inhalte: Für die Nutzung fremder Inhalte sind Lizenzen erforderlich. Open Source: Bei der Nutzung von Open-Source-Komponenten müssen die jeweiligen Lizenzbedingungen beachtet werden.
6. VerdienstmöglichkeitenEntwickler können durch verschiedene Modelle Einnahmen erzielen: Kaufpreis: Einmaliger Kauf der App. In-App-Käufe: Verkauf digitaler Inhalte innerhalb der App. Abonnements: Wiederkehrende Zahlungen für Premium-Inhalte oder Funktionen. Werbung: Einbindung von Werbeanzeigen innerhalb der App.
7. Erforderliche Verträge und AlternativenNeben den Verträgen mit den Plattformbetreibern sollten Entwickler weitere rechtliche Vereinbarungen treffen: Nutzungsbedingungen: Regeln für die Nutzung der App durch Endnutzer. Datenschutzerklärung: Informationen zur Datenverarbeitung. Lizenzverträge: Bei Nutzung fremder Inhalte oder Technologien.
Alternativ zum Vertrieb über die offiziellen App-Stores können Entwickler ihre Apps über eigene Kanäle vertreiben. Dabei müssen sie jedoch selbst für die Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen sorgen und auf die Reichweite der großen Plattformen verzichten. Die Entwicklung und der Vertrieb von Apps erfordern eine sorgfältige Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen, um Risiken zu minimieren und den Erfolg der App zu gewährleisten. |